Treffen zukünftiger Katechisten

Evangelisierung Priorität

REGENSBURG (pdr/sm) – Erstmals haben sich die 22 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der im September 2023 neu anlaufenden Katechisten-Ausbildung ­getroffen. Zu dem Kennenlern-Treffen im Bischöflichen Ordinariat war auch Bischof Rudolf Voderholzer zugegen, der die künftigen Katechistinnen und Katechisten begrüßte, ihnen das neue diözesane Gebetbuch „LICHTerfüllt“ überreichte und mit ihnen das Abendlob feierte. Im Anschluss an den Empfang klang der Tag beim gemeinsamen Abendessen aus.

Groß war die Freude von Bischof Rudolf, dass der erste Ausbildungskurs restlos ausgebucht ist, für den nächsten Kurs bereits 17 Bewerber auf einer Warteliste geführt werden und fünf weitere ihre Bewerbung angekündigt haben. In seinem Grußwort zitierte er sich selbst aus seinem offiziellen Schreiben zur ­initiierten Ausbildung: „Papst Franziskus hat das Katechistenamt zum Zwecke der Evangelisierung eingeführt. Das ist für mich ein Auftrag, der oberste Priorität hat. Ich will alles daransetzen, die Schönheit unseres katholischen Glaubens an den vielen Orten des kirchlichen Lebens zum Leuchten zu bringen, und zwar für alle Menschen, die ihr Herz wirklich an Gott festmachen wollen. Weltchristen können und sollen sich mit ihrer Berufung und ihren Begabungen einbringen. Dafür möchte ich Räume schaffen. Viele Frauen und Männer sind in den Pfarreien aktiv und bereit, das kirchliche Leben mitzugestalten. Ihnen will ich den Rücken stärken!“

Aus dem ganzen Bistum 

Eingeladen zu dem ersten persönlichen Treffen hatten die Kursleitung von der Katholischen Erwachsenenbildung (KEB) mit Wolfgang Stöckl, Raphael Edert und Michaela Blattnig, der Geistliche Beirat der KEB, Diakon Edwin Berner, der den künftigen Katechisten während der Ausbildung als geistlicher Gesprächspartner zur Verfügung stehen wird, sowie Stefan Lobinger (Fortbildungsbeauftragter) und Heidi Braun von der Fachstelle Gemeindekatechese, die neben der Kursleitung als Referenten in der Ausbildung tätig sein werden. Die 22 Teilnehmer des aktuellen Kurses teilen sich in 13 Frauen und 9 Männer auf. Die Altersspanne reicht von der jüngsten Teilnehmerin mit 34 Jahren zu den ältesten Teilnehmenden mit 64 Jahren. Zwei von ihnen sind Renate Möllmann aus der Pfarrei St. Bonifaz/St. Georg in Prüfening und Christian Pechtl aus der Pfarrei Heilige Familie in Amberg.

Solides Fundament

Renate Möllmann ist 62 Jahre alt und seit drei Jahren als Lektorin tätig. In ihrem Pfarrgemeinderat wirkt sie als Sprecherin im Sachausschuss Erwachsenenbildung. Hauptberuf­l­ich arbeitet die studierte Juristin beim Infozentrum Domplatz 5 in Regensburg. Sie hat sich 2011 zur Kirchenführerin schulen lassen und arbeitet als Domführerin. Gleichzeitig ist sie ausgebildete Pilgerführerin für den ostbayerischen Jakobsweg. Durch diese Ämter, erzählt Renate Möllmann, seien ihre spirituellen Erfahrungen gewachsen. Bei ihren Kirchenführungen stellt sie aber oft fest, dass die Menschen nur noch wenig über den Kirchenbau, die Ausstattung und den Glauben wissen. Beispielsweise, was ein Altar ist oder was dort passiert. 

„Ich möchte meinen Glauben auf ein solides Fundament stellen, damit ich Dinge richtig erklären und weitergeben kann. Ich möchte die Dinge wachsen lassen. Mein Antrieb ist, dass sich daraus für mich ein Projekt entwickelt. Wenn Fragen bezüglich der Bibel auftauchen, Sachverhalte missverstanden werden, dann möchte ich zur Stelle stehen. In der Bibel steckt so viel, was unsere Schöpfung begreifbar macht. Die Katechistenausbildung ist dafür ein positiver Impuls für mich, und ich bin überzeugt, dass etwas daraus erwachsen kann und sich ein neues Feld für mich auftut. Worauf ich mich freue? Mit Gleichgesinnten über christliche Themen sprechen zu können, ohne schräg angeschaut zu werden, Gleichgesinnte, die wie ich ein Ziel vor Augen haben.“

Gute Schnittstelle

Christian Pechtl ist 43 Jahre alt und wohnt in Freudenberg im Landkreis Amberg. Dort engagiert er sich in der Pfarrei Heilige Familie in Amberg. Seit 1998 gehörte er dem Pfarrgemeinderat in Hausen an, versah den Lektorendienst, gestaltete die Fußwallfahrt und half beim Mesnerdienst aus. Seit 2006 gehört er dem Pfarrgemeinderat in Amberg an. Bringt sich als Lektor und Kommunionhelfer ein und hilft ab und zu im Mesnerdienst. Aber auch in der Pfarrei Aschach ist er kein Unbekannter und hilft dort beispielsweise beim Lektorendienst. 

Pechtl ist davon überzeugt, und das merkt er auch im Freundes- und Bekanntenkreis, dass Laien in der Lage sind, über ihren Glauben zu sprechen und sie Auskunft darüber geben können. Kirchenferne, so sein Eindruck, sprechen eher weniger mit kirchlichen Amtsträgern. Hier sieht er sich als gute Schnittstelle, denn bereits jetzt diskutiert er relativ viel mit den Menschen über seinen Glauben und die Kirche. „Bereits jetzt gestalte ich Andachten, organisiere Wallfahrten. Aber es fehlt am praktischen Anteil. Das geschieht ohne eine fundierte Ausbildung. Meine Hoffnung ist, dass ich in der Ausbildung mehr ‚Fleisch‘ bekomme, dass ich Inspirationen für neue Ideen gewinne und mich mit anderen austauschen kann. Ich bin jemand, der seinen Glauben hinterfragt und auch Kollegen hat, die diesen Glauben hinterfragen. Jetzt hoffe ich auf ein Netzwerk und Informationen, die für mich den Blick auf den Glauben schärfen. Ich möchte so viele Impulse wie möglich mitnehmen, damit ich routinierter in der Praxis arbeiten kann.“

Weitere Informationen zur Katechisten- und Katechistinnenausbildung gibt es auf der Homepage des Bistums: https://bistum-regensburg.de/mitmachen/katechisten.

12.07.2023 - Bistum Regensburg